Mein Versprechen gegen frauenlose Panels

Schon vor einigen Tagen machte Mina auf die Pledge (to pledge, engl. für versprechen bzw. „sich verpflichten“), nicht auf frauenlosen Panels und Konferenzen zu sprechen, von Prof. Shaul Kelner aufmerksam. Eigentlich müsste man sowas auch in Deutschland konzentriert, vor allem mit „prominenten“ Speakern, organisieren. @aprica macht nun den Aufruf, an dem ich mich gerne beteilige und da ich bisher nur einmal eingeladen wurden bin, erweitere ich das Versprechen:

Ich verspreche nicht mehr an Panels teilzunehmen bzw. auf Konferenzen zu sprechen, wo keine Frauen eingeladen sind. Des Weiteren werde ich auch keine Konferenzen und Veranstaltungen mehr besuchen, wo keine Frauen sprechen.

Sexismus haben nur die Anderen

Ich hab ein Problem. Lest euch zu Erst den Text von Mina durch, sie baut über Sexismus in Videospielen eine Brücke zu Sexismus im Alltag und welche gravierenden Folge unterschätzter Sexismus hat:

Kurzum: Sexismus führt zu Diskriminierung, also einer konsequenten Übersetzung von Einstellung in Tat. Sie sehen Frauen also nicht nur als Objekte, sie behandeln sie auch so. Ob bewusst oder unbewusst ist dabei erst einmal irrelevant – es passiert, und das ist traurig genug. Das ist mein Problem mit Sexismus, egal wo. Das sollte auch euer Problem mit Sexismus sein.

Ich muss ehrlich gestehen, dass meine persönliche Sensibilisierung zum Thema Sexismus bisher eher mau war. Es lief unter „ist wichtig und benimm‘ dich nicht wie ein Arsch, dann passt’s schon“. Über die frauenfeindliche Witze meines Umfeldes (vor allem in der Schule, als auch in der Familie) habe ich trotzdem immer gerne mitgelacht. Man(n) ist ja in guter Gesellschaft. Man(n) hat ja niemanden verletzt mit den Witzchen.

Nur, dass das eben nicht stimmt. Und dafür sind eigentlich auch keine Studien notwendig. Mit offenen Augen im eigenen Umfeld schauen und es finden sich genug Beispiele dafür, das Worte nicht nur Worte bleiben (und schon alleine Worte schlimm genug sind). Auch in meinem Umfeld.

Die Debatten um Sexismus im CCC und dem #29c3, in Videospielen und sonst wo überall noch haben bei mir erstmals den Drang ausgelöst, sich mit dem Themenkomplex Sexismus, Heteronormativität, Feminismus und Gender-Studies (ich hoffe ich vermische da nicht zu viel) umfassend zu beschäftigen. Nicht davor zurück strecken, weil man es nicht verstehen könnte. Und alleine dafür bin ich den Leute da draußen, die sich darum, trotz massiver Idiotie und Arschlochhaftigkeit, damit befassen, dankbar.

Am Ende dieses Prozesses werde ich vielleicht nicht der „Muster-Feminist“ sein, muss ich auch nicht, aber verstehen und vielleicht sogar helfen können. Zu mindestens werde ich nächstes Mal die Fresse aufreißen, wenn der neueste Blondinenwitz erzählt wird und erklären können warum es „sexistische Kackscheiße“ ist.

Über Hinweise (Bücher, Blogs, Podcasts, usw.), wie man am Besten in dieses Themenfeld einsteigt, wäre ich sehr dankbar!

2013

Das Jahr 2013 ist keine paar Stunden alt, also noch die Gelegenheit mal aufzuschreiben was 2013 bei mir passieren wird. Vorhersagen, Prophezeiungen, Vorsätze sowie Ankündigungen:

  • Nach 15 Jahren meine verkorkste Schulkarriere beenden. Hoffentlich auch erfolgreich mit der Fachhochschulreife. Danach Studium, vielleicht schaffe es doch noch der Erste in der Familie, der erfolgreich studiert hat, zu sein. Wo steht noch nicht fest, jedenfalls irgendwas mit Informatik. Äußere Einflüsse würde mich gerne in Berlin sehen, persönlich fände ich Leipzig ganz duffte.
  • Mein Twitter-Account @gglnx bleibt weiter stillgelegt. Auch wenn ich die Reichweite für manche Ankündigung bräuchte, macht es für mich keinen Sinn da weiter zu machen. Meine Zukunft auf Facebook ist wacklig. Auch wenn das Konto dort zurzeit deaktiviert ist, darüber organisieren sich z.B. meine Klassenkameraden (kein -innen, ist ja eine Informatik-Klasse. Nuff said.) und andere Gruppen.
  • Das Politwettbüro startet durch. Gerade noch in einer privaten Beta/Alpha, wird es spätestens zur Bundestagswahl ernst. Hoffentlich.
  • Mit anyca.st, dem Podcast von Renke und mir, geht’s weiter, obwohl mich einige Dinge noch ziemlich wurmen (z.B. Ganz wenig bis kein Hörer*innenfeedback). ANY026 hat mir gefallen. War eine schöne Mischung aus Abschweifen, den bekannten Themen (Bahn, Recht, Heimat und Moral) und zudem war ich nicht ganz so aufgedreht. Offen ist einzig noch der baldige Produktionsort.
  • Das mit dem unpolitisch werden klappt nicht. Leider. Und von der SPD komme ich auch irgendwie nicht los, weder politisch noch beruflich. Die Überscheidungen zwischen den Leute, die ich kenne, und den Leute, die in der SPD sind, ist einfach zu groß. Mitglied, egal welcher Partei, werde ich aber nicht mehr.
  • Buchhaltung machen. Ja, als Vorsatz. Vielleicht auch eine UG gründen.
  • Die neue Twitter-API sorgt dafür, dass „twitterwallr“ ab März nicht mehr funktioniert. Vielleicht raffe ich mich auf, um eine Lösung zu finden und den Dienst zu relaunchen. Eine Nutzer*innenumfrage hat interessante Ergebnisse gebracht und auch die Nutzungszahlen (aktuell knapp 6000 Twitterwalls) sprechen dafür. Wenn es passiert, gibt es auch einen neuen Namen für den Dienst.
  • Ich werde im Bingo (welches ja nur alte Leute und ich spielen) gewinnen. Dafür kein Glück in der Liebe. War aber zu erwarten.
  • Meine Webseite dennismorhardt.de bekommt einen Relauch, die dortigen Blogposts wandern hier her und dort gibt es ein Tumblr-ähnliches Journal, um Neuigkeiten bei Projekten und Kunden zu verbloggen. Ab Juni möchte ich dann wieder richtig freiberuflich arbeiten und neue Kunden annehmen.
  • Gerne hätte ich auch die Motivation um eine weitere Langzeitidee (neben dem Politwettbüro) zu realisieren. „bahnhelden„, ein Social Network für Bahnfahrer*innen. Die SBB hat mit „SBB.Connect“ zwar sowas schon umgesetzt, aber ich hätte sowas gerne für Deutschland (bzw. den DACH-Raum) und betreiberunabhängig. Dafür müsste die Deutsche Bahn ihre Fahrpläne als OpenData zur Verfügung stellen oder ich reize mal §87b des UrhG aus.
  • Auch würde ich mich gerne mehr mit den Themen Mobilität und im speziellen Fahrgastrechte auseinander setzen. Gerne als Blog/Podcast-Kombination. Aber alleine macht das keinen Spaß.
  • Gesundheitlich bleibt hoffentlich alles bei alten, schlechten, aber stabilen, Zustand. Irgendwas ändern, werde ich nicht. Jetzt mit dem Rauchen und Saufen anzufangen, kann ich meiner Geldbörse nicht antun.
  • Zu guter Letzt: Irgendwie durchhalten.

Vermutlich habe ich einige Dinge vergessen oder unterschlagen, das Meiste ergibt es eh durch Zufall und es kommt nie, wie es geplant war. Aber schön wär’s.