2013

Das Jahr 2013 ist keine paar Stunden alt, also noch die Gelegenheit mal aufzuschreiben was 2013 bei mir passieren wird. Vorhersagen, Prophezeiungen, Vorsätze sowie Ankündigungen:

  • Nach 15 Jahren meine verkorkste Schulkarriere beenden. Hoffentlich auch erfolgreich mit der Fachhochschulreife. Danach Studium, vielleicht schaffe es doch noch der Erste in der Familie, der erfolgreich studiert hat, zu sein. Wo steht noch nicht fest, jedenfalls irgendwas mit Informatik. Äußere Einflüsse würde mich gerne in Berlin sehen, persönlich fände ich Leipzig ganz duffte.
  • Mein Twitter-Account @gglnx bleibt weiter stillgelegt. Auch wenn ich die Reichweite für manche Ankündigung bräuchte, macht es für mich keinen Sinn da weiter zu machen. Meine Zukunft auf Facebook ist wacklig. Auch wenn das Konto dort zurzeit deaktiviert ist, darüber organisieren sich z.B. meine Klassenkameraden (kein -innen, ist ja eine Informatik-Klasse. Nuff said.) und andere Gruppen.
  • Das Politwettbüro startet durch. Gerade noch in einer privaten Beta/Alpha, wird es spätestens zur Bundestagswahl ernst. Hoffentlich.
  • Mit anyca.st, dem Podcast von Renke und mir, geht’s weiter, obwohl mich einige Dinge noch ziemlich wurmen (z.B. Ganz wenig bis kein Hörer*innenfeedback). ANY026 hat mir gefallen. War eine schöne Mischung aus Abschweifen, den bekannten Themen (Bahn, Recht, Heimat und Moral) und zudem war ich nicht ganz so aufgedreht. Offen ist einzig noch der baldige Produktionsort.
  • Das mit dem unpolitisch werden klappt nicht. Leider. Und von der SPD komme ich auch irgendwie nicht los, weder politisch noch beruflich. Die Überscheidungen zwischen den Leute, die ich kenne, und den Leute, die in der SPD sind, ist einfach zu groß. Mitglied, egal welcher Partei, werde ich aber nicht mehr.
  • Buchhaltung machen. Ja, als Vorsatz. Vielleicht auch eine UG gründen.
  • Die neue Twitter-API sorgt dafür, dass „twitterwallr“ ab März nicht mehr funktioniert. Vielleicht raffe ich mich auf, um eine Lösung zu finden und den Dienst zu relaunchen. Eine Nutzer*innenumfrage hat interessante Ergebnisse gebracht und auch die Nutzungszahlen (aktuell knapp 6000 Twitterwalls) sprechen dafür. Wenn es passiert, gibt es auch einen neuen Namen für den Dienst.
  • Ich werde im Bingo (welches ja nur alte Leute und ich spielen) gewinnen. Dafür kein Glück in der Liebe. War aber zu erwarten.
  • Meine Webseite dennismorhardt.de bekommt einen Relauch, die dortigen Blogposts wandern hier her und dort gibt es ein Tumblr-ähnliches Journal, um Neuigkeiten bei Projekten und Kunden zu verbloggen. Ab Juni möchte ich dann wieder richtig freiberuflich arbeiten und neue Kunden annehmen.
  • Gerne hätte ich auch die Motivation um eine weitere Langzeitidee (neben dem Politwettbüro) zu realisieren. „bahnhelden„, ein Social Network für Bahnfahrer*innen. Die SBB hat mit „SBB.Connect“ zwar sowas schon umgesetzt, aber ich hätte sowas gerne für Deutschland (bzw. den DACH-Raum) und betreiberunabhängig. Dafür müsste die Deutsche Bahn ihre Fahrpläne als OpenData zur Verfügung stellen oder ich reize mal §87b des UrhG aus.
  • Auch würde ich mich gerne mehr mit den Themen Mobilität und im speziellen Fahrgastrechte auseinander setzen. Gerne als Blog/Podcast-Kombination. Aber alleine macht das keinen Spaß.
  • Gesundheitlich bleibt hoffentlich alles bei alten, schlechten, aber stabilen, Zustand. Irgendwas ändern, werde ich nicht. Jetzt mit dem Rauchen und Saufen anzufangen, kann ich meiner Geldbörse nicht antun.
  • Zu guter Letzt: Irgendwie durchhalten.

Vermutlich habe ich einige Dinge vergessen oder unterschlagen, das Meiste ergibt es eh durch Zufall und es kommt nie, wie es geplant war. Aber schön wär’s.

Mehr Staat wagen / Mehr Wir wagen

Ich quäle euch mal mit einer kleinen Binsenweisheit: Der Staat sind wir. Das ist kein grauer Apparat oder Black Box irgendwo an der Spree in Berlin ferngesteuert aus Brüssel, der gegen „uns“ arbeitet, weil es „denen“ Spaß macht und „irgendwem“, aber nicht „uns“, nützt. Wenn Mathias Richel fordert, dass der Staat öffentliche Netzräume als Alternative zu kommerziellen Angeboten schaffen soll, dann meint das Uns.

Auch wenn ich die Sorge vor Gremien voller weißer, alter Männer verstehe und die Angst, der Staat geht nicht sorgsam mit dem ihm anvertrautem Netzinfrastruktur um, aber die im Netz aktive Zivilgesellschaft (vulgo Netzgemeinde) hat schon Einfluss genommen und Dinge verhindert. Verhindern ist der erste Schritt. Der nächste Schritt ist Gestalten.

Es liegt an uns diese öffentliche Netzräume zu schaffen. Als Staat, über demokratische Teilhabe, Einflussnahme und Kontrolle. Als Zivilgesellschaft, über Engagement. Als verrückter Haufen, der es mal (wieder) wagt. Das klappt nur von innen: In der Gesellschaft, in Parteien, in Vereinen, im Staat. Draußen stehen und jammern funktioniert nicht (mehr). Dafür sind auch Veränderungen in Parteien und Politik notwendig. Die kommen nicht von alleine, der Zündfunke sollte von uns kommen.

Ob es nun Public Space Server, Engagement in OpenSource/OpenData-Projekten, festgeschriebene Netzneutralität, den Eltern/Großeltern das Internet erklären, das Recht auf Netzzugang (am Besten mit fester IPv4/v6-Adresse als synchroner Zugang) oder die kommunalen Stadtwerke, welche das Netz in der Gemeinde vor Ort ausbauen, sind. Der Staat, nein Wir, können viel machen. Wir müssen nur wollen.

Mehr Staat wagen heißt Mehr Wir wagen. Wer jetzt schon aufgibt, gibt sich selber auf. 2013 sollte unser Jahr werden.

„Nun siegt mal schön!“

Es ist mittlerweile dreieinhalb Jahre zurück, dass ich meine letzte richtige Webapplikation fertig gestellt habe. Mit „twitterwallr“ kann einfach Twitterwalls erstellen. Ironischerweise geht mit dem heutigen Launch meiner neuesten Webapplikation, dem Politwettbüro, twitterwallr wohl bald offline. Mit der neuen Twitter-API im März 2013 funktioniert der Dienst nicht mehr.

Die Idee hinterm „Politwettbüro“ (bin ja ein wenig Stolz auf den Namen) ist einfach erklärt: Gegen Andere auf politische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Ereignisse wetten und damit Punkte, Badges und Ruhm als Motivation gewinnen. Und weil man dafür ein wenig Gespür haben oder wenigstens auf dem neuesten Stand sein muss, gibt es den Aspekt der politischen Bildung noch obendrauf.

Seit heute früh ist die erste private Betaversion online. Viele Dinge funktionieren noch nicht, einige Sachen warten auf ihre Implementierung oder mancher Rechtsschreibfehler hat sich hinein gemogelt. Auch ist völlig offen ob so ein Spiel von den Leuten auch gespielt wird, ob es genug Spannung bietet und andere Dinge. Für mich ist das auch ein wenig Neuland. Ich hoffe einiges dabei zu lernen.

Jedenfalls geht’s jetzt los. Die ersten Einladungen sind heraus, wer nett fragt bekommt auch eine. Ich persönlich hoffe in den kommenden Wochen (mit der Niedersachsen-Wahl wird es knapp) in eine öffentliche Beta zu starten, aber mal schauen wie die weitere Entwicklung läuft.

Die private Beta trägt den Codenamen „Heuss“, nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss. Dieser sagte mal zu Soldaten bei einem Übungsmanöver „Nun siegt mal schön“. Ich finde das passt auch zum Politwettbüro sehr gut.