Deutsche Podcasts, Debatte, 2014

Vor einigen Tagen veröffentlichte Ole Reißmann auf SPIEGEL ONLINE einen Artikel zum Thema Podcasts, vor allem im zweiten Teil mit Fokus auf die deutsche Podcast-Landschaft. Dazu stelle ich fest:

1. Diese Debatte, nein, diese „Debatte“, ist so unsäglich schlecht.

2. Die Fokussierung auf die Nische ist das Beste was Podcasts passieren konnte. Sonst wären sie keine Podcasts, sondern Formatradio. Niemensch mag Formatradio.

3. Laberpodcast, der. Gesprächsrunde zu unterschiedlichen Themen. Gibt es seit Hunderten von Jahren. Jetzt auch im Abonnement.

4. Es ist interessant, wie schnell der zentrale Kritikpunkt von Ole Reißmann, dass Podcasts die Diversität, explizit Frauen in Podcasts, fehlt, beiseite gewischt wurde und durch »Unsere Podcasts sind zu lang und nicht mainstreaming genug« ersetzt wurde. Hauptsächlich durch mittelalte, weiße Männer.

5. Meine These dazu ist ja: Diesen interessierten Kreisen geht es nicht um die Kulturtechnik Podcast und der Zugänglichmachung für den Mainstream, sondern um das Geld des Mainstreams.

6. Außerdem: Hört mit der scheiß Verklärung auf. Podcasts wurden schon gemacht, da habt ihr noch eure rotzigen iWeb-Seiten gepflegt.

7. Podcasts gehen nicht mehr weg. Nach dieser Debatte möchte der Autor gerne noch ein »leider« dran hängen.

Museumsgleis 24

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Ich höre »linke Musik«. Hab das eine oder andere linke Shirt im Schrank. War mal auf einer Demo. Finde Feminismus ganz toll, Sexismus und Faschismus eher nicht so. Setze und spreche artig Sternchen, um alle einzubinden.

Die Sache mit dem »Kommunismus« oder »Sozialismus« oder »Anarchismus« oder »Syndikalismus« verstehe ich nicht. Und der »Kapitalismus« fühlt sich auch nicht so falsch an, aus meiner Warte zu mindestens. Bin in einer Partei und viel schlimmer, kann mich nicht von dieser lösen, deren Selbstausrufung eine »linken Volkspartei« zu sein eher Häme provoziert.

Links sein fühlt sich cooler an als Rechts sein.

Nur: Bin ich links, weil ich mir ein wenig linke Subkultur einverleibt habe? Ist es links sich ständig auf einer ironischen Metaebene zu bewegen, herzlich den Gag der Judäischen Volksfront / Volksfront von Judäa in allen Variationen zu zelebrieren, um nicht nachdenken zu müssen? Es fühlt sich für mich falsch an sich links zu nennen, wenn eins »Das Kapital« bei Amazon bestellt und nach wenigen Monaten bei Amazon wieder verkauft hat.

Mir das alles viel zu kompliziert.

Meine Solidarität mit linken Zusammenhängen fühlt sich vergiftet an. Von jemanden, der politisch eher verwaltet und dessen Vision nicht mehr als die Tagesordnung für die nächste Sitzung ist.

Links als Label damit man sich besser fühlt. Hilfreich hört sich das nicht an.