Auf dem heutigen Markt gibt es noch kaum Mobiltelefone die nicht „nach Hause telefonieren“, also Daten im Hintergrund an den Hersteller übertragen. Jüngstes Beispiel ist das Apple iPhone, dass GPS-Positionsdaten und WLAN-Stationen in der Umgebung in die Firmenzentrale funkte. Daher wäre es an der Zeit über einen „Datenausweis“ zu reden, der den Verbraucher über Datenübertragungen im Hintergrund informiert.
Ähnlich dem Energieausweis für Gebäude und dem Energie-Label für Haushaltsgeräte, soll der Datenausweis dem Verbraucher klar machen welche Daten im Hintergrund an den Hersteller übertragen werden — verpflichtet für jedes Gerät mit Internetanschluss. Das wäre nicht nur auf Blick von Smartsphones wichtig, sondern wird notwendig wenn wir an das „Internet der Dinge“ (Internet of Things) denken. Wer will schon dass sein neuer Kühlschrank den kompletten Inhalt zu Werbezwecken personalisiert übermittelt?
Stichwort Dateneffizienz
Dieser „Datenausweis“ muss dem Verbraucher klar und verständlich (Symbole wären eine Möglichkeit) zeigen welche Daten im Hintergrund übermittelt werden. Außerdem muss er Auskunft über weitere folgende Dinge geben:
- Zu welchem Zweck werden die Daten gesendet?
- Werden diese an Dritte weitergegeben?
- Wie lange bleiben die Daten gespeichert?
- Wie anonym werden diese übertragen?
- Gibt es ein Opt-In, Opt-Out oder ist eine Abschaltung nicht möglich?
- Findet eine Zusammenführung von Daten statt (z.B. um Profile zu generieren)?
Damit Produkte die weniger Daten produzieren und übermitteln gefördert werden, sollten diese ähnlich den Produkten die weniger Energie verbrauchen Wettbewerbsvorteile bekommen. Daher sollte der Datenausweis auch eine farbige Einstufung erhalten. Ein A, die höchstmögliche und somit beste Kategorie, erhalten Geräte die keine Daten im Hintergrund übermitteln.
Verbrauchen können so selber entscheiden was sie in Kauf nehmen und ob es nicht vielleicht ähnliche Produkte gibt, die weniger oder sogar keine Daten im Hintergrund übermitteln. Damit Hersteller nicht schummeln muss auch über Stärkung der jeweiligen Behörden und über saftige Strafen geredet werden. Im Optimalfall sollte so ein Datenausweis in der ganzen EU gelten (ähnlich dem Energielabel).
Der Datenausweis verhindert so verstecktes „nach Hause telefonieren“ und sensibilisiert den Verbraucher über seine Möglichkeiten im Datenschutz.
Super Idee, Dennis! Das wäre einmal ein guter, konsequenter Vergleichswert für Smartphones. Und selbst, wenn es nur dazu führen würde, dass die Hersteller Opt-out-Möglichkeiten einbauen, wäre es schon ein deutlicher Gewinn.
Viele Grüße aus dem Urlaub, Pascal